August und Elisabeth Macke. Der Maler und die Managerin

Geposted am07.07.2021 von

August und Elisabeth Macke. Der Maler und die Managerin | Ausstellung im Museum für Kunst und Kultur in Münster mit den Werken des Malers.

August und Elisabeth Macke Ausstellung im Museum für Kunst und Kultur in Münster

August Macke Bild seiner Frau Elisabeth
August Macke Bild 'Frau des Künstlers mit Huts' einer Frau Elisabeth

Heute möchten wir Ihnen einen ganz besonderen Kulturtipp geben. Unter dem Titel August und Elisabeth Macke. Der Maler und die Managerin findet im Museum für Kunst und Kultur des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Münster eine Ausstellung statt die sich mit dem künstlerischen Schaffen des Malers August Macke und seine Beziehung zu seiner Frau Elisabeth beschäftigt.

Elisabeth Erdmann-Macke kümmerte sich nach dem frühen Tod Mackes 1915 als Soldat im Ersten Weltkrieg unermüdlich um das Schaffen ihres ersten Mannes - quasi als Managerin, ein Wort das es damals natürlich noch gar nicht gab. Die Ausstellung läuft bis zum 5. September 2021 (Eintrittskarten bitte vorab im Ticketshop kaufen).

Sicherlich eine Reise wert, jetzt in den Sommerferien oder danach! Vielleicht möchten Sie die Ausstellung bis September auch mehrmals genießen? Frau des Künstlers mit Hut ‒ Das Portrait von Elisabeth Macke ist das Herzstück der Ausstellung Zur Vorfreude oder einfach zum Verabreden mit lieben Freundinnen und Freunden zum Besuch in Münster, gibt es eine feine Auswahl von Macke-Kunstkarten im Postkartenparadies. Beispielsweise die „Frau des Künstlers mit Hut“, gemalt 1909 auf der Hochzeitreise des Paares. Die LWL-Kulturdezernentin nennt genau dieses Gemälde das Herzstück der Ausstellung.

Elisabeth Gerhardt ‒ die starke Frau an August Mackes Seite

Elisabeth Gerhardt war immer die starke Frau an der Seite von August Macke. 1903 lernen sich die 15jährige Elisabeth Gerhardt, genannt Lisbeth, und der ein Jahr ältere August Macke auf dem gemeinsamen Schulweg in Bonn kennen und verlieben sich ineinander.

Elisabeth stammt aus einer wohlhabenden Fabrikantenfamilie. Sie reist 1904 mit ihrer Familie nach Tunesien, später inspiriert sie August Macke mit ihrer Begeisterung für das nordafrikanischen Land. August Macke, später auch als Künstler berühmt aufgrund seiner intensiven Auseinandersetzung mit der Wirkung von Licht. Ab 1910 finden sich zunehmend Orient-Darstellungen in seinen Werken. Zunächst wird Elisabeth Gerhardt nach Bern geschickt, um eine klassische Ausbildung für Töchter aus ‚gutem Hause‘ zu erhalten. Die junge Frau lernt Französisch, Englisch, Italienisch, wird in Klavier, Haushaltsführung und Gartenarbeit unterrichtet.

Der Kunst interessierte August Macke verlässt unterdessen ohne Abschluss die Schule. Er beginnt eine Ausbildung an der Königlichen Kunstakademie Düsseldorf, belegt Kurse an der Kunstgewerbeschule und engagiert sich begeistert am Düsseldorfer Schauspielhaus. Dort entwirft er Bühnendekorationen und beeindruckt mit seinen Kostümentwürfen.

Im Oktober 1909 heiraten Elisabeth Gerhardt und August Macke, nach seinem einjährigen Militärdienst, der einer Zwangspause in seinem künstlerischen Schatten gleichkam. Das väterliche Erbe von Elisabeth sichert dem jungen Paar eine gewisse finanzielle Unabhängigkeit. Elisabeth wird zu August Mackes wichtigstem Modell, er portraitierte sie in den gemeinsamen Jahren mehr als 200 Mal. Das Paar lebt eine Zeit lang am Tegernsee, dort beginnt die intensive/enge Freundschaft mit dem Maler und Zeichner Franz Marc und seiner Frau Maria. Alle treffen sich im Kreis der Künstlergruppe ‚Der Blaue Reiter‘ im Murnauer Haus der Künstlerin Gabriele Münter.

Es folgen sehr produktive Jahre, begleitet von zahlreichen Ausstellungen, die den späteren Ruf des Künstlers August Mackes als Maler des Expressionismus und auch als Mitglied des Blauen Reiters begründen.

Elisabeth zieht die Fäden im Hintergrund

Im Hintergrund zieht Elisabeth als Managerin geschickt die Fäden. Sie kümmert sich um die beiden Söhne, sorgt dafür, dass Freundschaften gepflegt werden und unterstützt tatkräftig beim Organisieren von diversen Ausstellungen. Sie hält dem Künstler den Rücken frei, indem sie als einflussreiche Frau unauffällig agiert.

1913/14 lebt die Familie am Thunersee in der Schweiz. Paul Klee und Louis Moilliet gehören zu ihren Nachbarn. Gemeinsam unternehmen sie im Frühjahr 1914 eine Reise nach Tunesien. Einen wahren Schatz von Fotos, Zeichnungen und Aquarellen bringt August Macke von dieser Studienfahrt zurück.

Im Sommer des gleichen Jahres siedelt die Familie Macke wieder nach Bonn. Es verbleiben nur sechs schaffungsreiche Wochen, bevor August Macke am 1. August 1914 an die Westfront eingezogen wird. Am 26. September stirbt der 27jährige in Frankreich.

Elisabeth Gerhardt war weitaus mehr als Muse, Modell, Managerin und Ehefrau des Künstlers August Macke. Elisabeth heiratet 1916 den Schulfreund Mackes: Lothar Erdmann und geht mit ihm nach Berlin, drei Kinder stammen aus ihrer zweiten Ehe. Lothar Erdmann wird 1939 von den Nazis verhaftet und im KZ Sachsenhausen ermordet.

Mutig trotzt sie diesen und weiteren schweren Schicksalsschlägen, hält immer die Erinnerung an August Macke wach. Elisabeth Erdmann-Macke bewahrt die Werke vor der Zerstörung durch Bombardierungen im II. Weltkrieg und ließ vorausschauend Kopien all seiner Briefe anfertigen. 1948 kehrt sie nach Bonn zurück und lebt fortan im Atelier August Mackes. Elisabeth arbeitet als Schriftstellerin. 1962 veröffentlicht sie ein Buch mit ihren Erinnerungen an August Macke, auch schrieb sie im Laufe der Jahre über die verschiedenen Begegnungen mit Frauen und Männern der Kunstwelt. 1978 starb die faszinierende Elisabeth Erdmann-Macke, kurz vor ihrem neunzigsten Geburtstag.

Lernen Sie diese besondere Frau an der Seite von August Macke kennen! Besuchen Sie die Ausstellung: August und Elisabeth Macke. Der Maler und die Managerin im Museum für Kunst und Kultur des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Münster.

Und machen Sie Ihren Lieben und sich selbst eine große Freude mit den wunderbaren Kunstkarten aus dem Postkartenparadies!

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